Beschreibung
In Phase 4 werden durchzuführende Maßnahmen bezogen auf die priorisierten Kernprozesse aus den in Phase 1 aufgestellten Handlungsfeldern festgelegt. Die Auswahl der Methoden erfolgt anhand eines Maßnahmenkatalogs, in dem einzelne Maßnahmen zur Transformation, Kommunikation und Empowerment vorgestellt und den Kulturindikatoren zugeordnet werden.
Vorgehen
Für die Auswahl geeigneter Strategien sind zwei Ergebnisse aus der Ist-Analyse (Phase 1) wichtig:
- Zu welchen priorisierten Kernprozessen wurden noch keine Maßnahmen im Unternehmen eingeführt?
- Zu welchen priorisierten Kernprozessen wurden Maßnahmen eingeführt, auf denen aufgebaut werden kann?
Auf diese Weise wird eine prozesskettenbegleitende Maßnahmenlandkarte aufgestellt, die systematisch auf Lücken und Optimierungspotentiale geprüft werden kann. Die Maßnahmenplanung muss berücksichtigen, dass isolierte Versuche zur Lösung von Sicherheitsproblemen, die durch die fortschreitende industrielle Digitalisierung entstehen, zu kurz greifen. Vielmehr sind ineinandergreifende Ansätze sinnvoll, die Maßnahmen abhängig von der Richtung, Granularität und den erwarteten Effekten festlegen:
- Richtung
Die Entwicklung einer Sicherheitskultur 4.0 erfordert die systematische Verzahnung von Top-Down- und Bottom-Up-Ansätze Aus einer Top-Down-Perspektive sollte das Management die Rahmenbedingungen der Transformation vorgeben. Aus einer Bottom-Up-Perspektive sollten sich die Mitarbeiter verpflichten, solche Vorgaben auf ihre jeweiligen Arbeitskontexte zu beziehen. - Granularität
Die zu treffenden Maßnahmen sollten sich auf die Ergebnisse der Kulturlandkarte aus Phase 2 stützen. Hier sollte insbesondere berücksichtigt werden, ob Maßnahmen auf der Ebene des Individuums (z.B. Instruktionen für einzelne Arbeitsplätze), auf Ebene der Gruppe (z.B. abteilungsbezogene Empowermentmaßnahmen) oder auf Ebene der Organisation (z.B. wertschöpfungsketten- und abteilungsübergreifende Kommunikationsmittel) notwendig sind. - Erwartete Effekte
In Phase 3 werden erwartete Risiken der Transformation identifiziert. Die durchzuführenden Maßnahmen sollten darauf ausgelegt sein, solche Effekte zu minimieren.
Anhand der beschriebenen Faktoren sollte die im Maßnahmenkatalog beschriebenen Methoden ausgewählt und an die unternehmensinternen Voraussetzungen angepasst werden.
Tools und Methoden
- Die bisher durchgeführten Maßnahmen und deren Wirksamkeit können durch Dokumentenauswertungen (z.B. Meeting-Protokolle) und Interviews mit Mitarbeitern untersucht werden.
- Der SiTra-Maßnahmenkatalog kann als Grundlage für die Auswahl von Maßnahmen genutzt werden.
- In einer Machbarkeitsbetrachtung sollten erwartete Effekte und der dafür durchzuführende Aufwand gegenübergestellt werden.